· 

Chiang Mai

Die Reise nach Chiang Mai

Vom Mekong Delta nehmen wir am nächsten Morgen den Bus nach Ho Chi-Minh zurück, da am nächsten Tag unser Flieger nach Bangkok und anschließend nach Chiang MaI gehen soll. Diesmal sind wir entspannt, da wir am Tag vorher schon alles gebucht haben. Wir haben schon über die Hälfte der Rückreise geschafft (insgesamt 4 Stunden Busfahrt), als der „Fahrkarten Kontrolleur“ im Bus mit dem Handy am Ohr zu mir angelaufen kommt. Als er es mir gibt und Linh (von unserer Unterkunft in Can Tho) an der anderen Leitung ist, denke ich zuerst dass wir vergessen haben etwas zu bezahlen. Dummerweise haben wir aber unsere Reisepässe dort vergessen! Wir machen also aus, dass sie und die Pässe ner Post/ Bus zu unserem Hotel zuschickt, damit sie bis zum nächsten Morgen da sind, da wir sonst nicht fliegen können. Zu unserer Verteidigung können wir diesmal sagen, dass wir nicht alleine Schuld daran haben, dass wir die Pässe vergessen haben. Es ist nämlich so, dass man die Reisepässe an der Rezeption hinterlegt und beim Auschecken wieder bekommt. Leider wurde das beim Auschecken vergessen und wir haben auch nicht daran gedacht. 

Angekommen in Ho Chi-Minh ruft uns Linh erneut an: Sie hat ihren Bruder mit dem Bus losgeschickt, er nimmt dann von der Busstation direkt ein Taxi zu unserem Hotel und bringt uns die Pässe persönlich vorbei. Wow, wir sind erstmal ziemlich baff, weil das bedeutet dass der Bruder ‚mal eben‘ 4 Stunden Bus fährt, um uns die Reisepässe zu bringen. Linh ist aber der Meinung, dass das das Beste ist, da sie bei der Post und Bus nicht die Sicherheit hat, dass die Pässe auch wirklich und vorallem rechtzeitig ankommen. Wir sind so dankbar dass Linhs Bruder das macht und tatsächlich geht alles gut und wir erhalten die Reisepässe noch am selben Abend. Das kann man dann wohl Glück im Unglück nennen. Es ist immer wieder schön, solche tolle Menschen zu treffen und ich glaube wir können alle hier etwas Freundlichkeit und Nächstenliebe abgucken.

Mit unseren Reisepässen gehts also ab in den Flieger für einen Zwischenstopp nach Bangkok, und direkt weiter nach Chiang Mai. Schon im Flieger sind wir ziemlich happy, weil es rotes Curry zu essen gibt. Es ist zwar nur Flugzeugessen aber es ist so lecker und endlich schmeckt uns das Essen wieder. In Vietnam hat uns das Essen leider nicht so gut geschmeckt, leider ist die Küche komplett anders als in Thailand und Curry gab es dort z.B. gar nicht. 

Chiang Mai

Viel wissen wir nicht über Chiang Mai, als wir hier ankommen. Wir haben nur gelesen, dass man hier Trekking Safaris im Dschungel und Elefanten Sanctuarys besuchen kann. Zu unserem Glück haben wir wenigstens vorher geguckt, wo man am besten schlafen sollte und so ein schönes Hotel in der Altstadt von Chiang Mai gebucht. Von hier können wir zu Fuß zum Night Market gehen und ringsherum sind auch unzählige nette Bars und Restaurants. Ein bisschen erinnert mich die Stadt an Ahrweiler, da hier auch Stadtmauern sind und ein süßer Fluss die Mauer umgibt - lediglich dass alles die Form eines Quadrat hat, unterscheidet sich. Nagut, und dass hier wohl 35C und wir in Thailand sind. Aber sonst fühle ich mich hier ziemlich heimisch und wohl. Als wir hier ankommen, leihen wir uns erstmal einen Roller, um die Stadt ein bisschen zu erkunden. Außerdem fahren wir zum Tempel What Phra That Doi Suthep, der auf einem Berg oberhalb von Chiang Mai liegt und einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt bietet. 

Trekking Day

Da Nicole sehr gerne eine Trekking Tour im Dschungel machen möchte und ich unbedingt zu den Elefanten mag, entscheiden wir uns für eine KombiTour. Leider werden wir auf einen anderen Trip gebucht, bei dem man statt den Elefanten einen Wasserfall besucht. Wir ärgern uns ziemlich, aber der Guide bietet uns nur an, diese Tour zu machen oder uns das Geld zurück zu geben und zum Hotel zurück fahren. Da wir aber schon 8 Uhr haben, als wir in der prahlen Sonne auf einem Markt stehen, nehmen wir eben an der Tour Teil. Um diese Uhrzeit hätten wir auch nichts mehr anderes buchen können und der Tag wäre dann wieder „verloren“ gegangen. Ich habe ziemlich schlechte Laune, weil ich eigentlich nur wegen den Elefanten diese Tour machen wollte, Nicole hat Mühe mich aufzumuntern. 

Unseren ersten Stop machen wir an einem Wasserfall, was wir ziemlich unspektakulär finden. Wir haben schon einige Wasserfälle in Kroatien gesehen, die weitaus spektakulärer waren. Sei‘s drum. Von da geht es eine Stunde über holprige Straßen bis wir irgendwann stoppen. Ab hier in gehts dann also zu Fuß weiter in den Dschungel zu einem Dorf, dass abseits von der Zivilisation wohnt - glauben wir zumindest. Die Tour bei 38Grad ist wahnsinnig anstrengend! Anfangs geht es in der prahlen Sonne nur bergauf. Wir müssen gefühlt alle 50m stoppen, weil wir einfach keine Luft wegen der Hitze bekommen. Manchmal fühl ich mich, als ob wirklich nicht mehr kann, aber dann kämpft man eben doch weiter. Als wir endlich auf dem Berg und im Schatten der Bäume und Palmen sind, geht es wieder leichter zu laufen. Nach 3 Stunden und total fertig mit der Welt, erreichen wir schließlich das Dorf und sind  leider erstmal sichtlich enttäuscht. Generell hätten wir uns erhofft, die Tour durch unberührte Natur zu machen, aber hier sind wir einem Weg durch den Dschungel gefolgt. Das Dorf ist leider auch extrem unspektakulär- die Menschen sind sehr westlich angezogen, es gibt sogar WLAN und es hat nichts, absolut gar nichts, von einem einsamen Stamm im Dschungel. Von hier geht es jetzt wieder zwei Stunden zurück mit dem Bambus Floss auf dem Fluss. Da wir 7 Leute sind, verteilen wir uns auf zwei Bambus Flosse. Anfangs ziemlich öde, entwickelt sich die Fahrt doch zu dem Highlight des Trips: als wir grade ungefähr bei der Hälfte sind, fängt es an zu regnen bzw. aus allen Eimern zu schütten. Das gibt der Flussfahrt ihren ganz eigenen Charme und der Dschungel ringsherum wirkt teilweise sogar bedrohlich. Als Nicole an einer Stelle sagt dass da Wasserbüffel im Fluss sitzen, kann ich es noch gar nicht wirklich erkennen. Aber tatsächlich, man muss sich das mal vorstellen: da fährt man mit einem Bambus Floss den Strom entlang und auf einmal sitzen da 6 riesige Wasserbüffel im Fluss und man sieht nur den Kopf. Etwas mulmig ist mir schon, als wir auf die großen Tiere zusteuern, aber den Büffeln geht es wohl ähnlich und so gehen sie alle langsam aber sicher aus dem Wasser auf die andere Seite, als wir fast da sind. Das war wirklich ein Erlebnis. 

Spaß haben wir auch dank dem anderen Floss: die beiden, die das Floss lenken, stellen sich ziemlich ungeschickt an und so kommt es, dass sie sich zweimal beinah aufspießen und schließlich das Floss so demoliert ist, dass wir alle stehen bleiben müssen und es „flicken“. Am Ende kommen wir alle heile an und hatten rückblickend doch einen ganz spaßigen Tag. 

Ein Tag mit Elefanten 

Ich wollte unbedingt einen Tag zu den Elefanten aber als wir an dem Abend vorher buchen wollen, sind wir uns doch wieder unsicher, weil ich etwas Angst vor den großen Tieren habe. Es sind in meinen Augen eben wilde Tiere und wild bleibt nunmal wild und unberechenbar. Nicole erinnert mich glücklicherweise an unser Motto: „Am Anfang braucht man oft Glück, um am Ende glücklich zu sein“ und so kommt es, dass wir doch noch einen Tagesausflug buchen. Wir haben uns ziemlich ausführlich mit den Bewertungen der einzelnen Elefanten Camps beschäftigt, da es uns wichtig war in keines zu gehen, bei dem die Elefanten angekettet in einer kleinen Ecke stehen und mit Sitzen auf ihren Rücken geritten wird. Auf der Fahrt zum Elefantencamp erzählt uns unser Guide viel über die Geschichte Thailands und die Bedeutung und Entwicklung der Elefanten. Er ist sehr ehrlich und erzählt auch, dass die meisten Camps die mit „keine Ketten, keine Elefantenhaken, kein Elefantenreiten“ etc.werben, grade die schlimmsten Camps sind. Sowieso kann sich hier jedes Camp „Sanctuary“ nennen. In dem Camp, zu dem wir fahren, ist das Gelände der Elefanten 10 mal so groß wie das der meisten sogenannten Sanctuarys. Als wir hier sind haben wir einen sehr positiven Eindruck: das Camp ist wirklich riesig und von einem Wald umgeben. Nachdem wir die Elefanten gefüttert haben, laufen sie auch alle in verschiedene Richtungen in den Wald und wir sehen keinen einzigen Elefanten mehr. Der kleinste Elefant ist allerdings der aktivste und rennt immer mal wieder in die „Küche“, um sich noch mehr Nachschub zu holen. Es ist schön zu sehen, dass die Verantwortlichen locker darüber lachen und niemand böse oder handgreiflich gegen die Tiere wird. 

Nachdem die Elefanten irgendwann mal wieder aus dem Wald kommen, laufen wir mit den Elefanten - zumindest mit denen, die dann letztendlich mitwollten - zu einem Fluss. Hier „baden“ wir mit den Elefanten und im Fluss legt sich die Angst vor den gigantischen Tieren wieder, da sie sich ins Wasser legen und teilweise ganz untertauchen und daher nicht mehr ganz so mächtig wirken. Die Elefantentreiber sind natürlich auch mit im Wasser und haben noch mehr Spaß statt den Elefanten uns alle nass zu machen. Anschließend dürfen wir noch eine kleine Runde auf dem Rücken eines Elefanten drehen - aber ohne Sitz. Es ist wirklich wackelig und man hält sich eigentlich nur mit den Beinen um den Elefanten fest und stützt sich mit den Händen ab. Ich hoffe die ganze Zeit, dass der Elefant nicht gleich losrennt oder schnelle Bewegungen macht. Aber es geht alles gut und dieses Gefühl, hier oben alleine auf diesem Elefanten zu sitzen, ist wirklich einzigartig und besonders.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Birgit (Freitag, 13 April 2018 23:21)

    Super Bericht und tolle Fotos �